Ein moderneres Bad mit einer komfortablen Dusche steht bei vielen Mietern hoch im Kurs. Doch ist der Austausch einer Badewanne gegen eine Dusche in einer Mietwohnung überhaupt möglich? Welche Genehmigungen sind erforderlich? Und wer trägt die Kosten? Dieser ausführliche Artikel liefert Ihnen alle Antworten und wertvolle Tipps für Ihr Vorhaben.
Der Wunsch nach Veränderung im Mietbad
Das Badezimmer ist längst nicht mehr nur ein funktionaler Raum. Es ist ein Ort der Entspannung und des Wohlbefindens. Viele Mieter wünschen sich daher eine moderne und komfortable Gestaltung ihres Bades. Ein häufig geäußerter Wunsch ist der Austausch der vorhandenen Badewanne gegen eine Dusche. Dies kann verschiedene Gründe haben: Platzersparnis, verbesserte Barrierefreiheit, ein schnelleres und energiesparenderes Duschvergnügen oder einfach der Wunsch nach einem zeitgemäßeren Design.
Die entscheidende Frage: Benötige ich die Genehmigung des Vermieters?
Die wichtigste Frage vor Beginn jeglicher Umbaumaßnahmen in einer Mietwohnung lautet: Ist die Zustimmung des Vermieters erforderlich? Grundsätzlich gilt: Bauliche Veränderungen, die in die Substanz der Mietsache eingreifen, bedürfen der vorherigen schriftlichen Genehmigung des Vermieters. Der Austausch einer Badewanne gegen eine Dusche stellt zweifellos einen solchen Eingriff dar. Es werden in der Regel Fliesen entfernt, Wasserleitungen möglicherweise angepasst und neue Sanitärobjekte installiert. Ohne die explizite Zustimmung des Vermieters riskieren Sie im schlimmsten Fall eine Abmahnung und sogar die Kündigung des Mietvertrages sowie die Pflicht, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.
Überzeugende Argumente für den Austausch: Die Vorteile einer Dusche

Es gibt zahlreiche gute Gründe, die für den Einbau einer Dusche anstelle einer Badewanne sprechen:

- Platzersparnis: Duschen benötigen in der Regel weniger Stellfläche als Badewannen, wodurch wertvoller Raum im oft kleinen Badezimmer gewonnen werden kann.
- Barrierefreiheit: Eine ebenerdige Dusche ermöglicht einen komfortablen und sicheren Zugang, insbesondere für ältere Menschen oder Personen mit eingeschränkter Mobilität. Dies kann die Lebensqualität deutlich erhöhen und die Wohnung zukunftssicherer machen.
- Zeitersparnis: Das tägliche Duschen ist in der Regel schneller als ein Bad, was besonders in einem hektischen Alltag von Vorteil ist.
- Wasser- und Energieersparnis: Ein kurzes Duschbad verbraucht in der Regel deutlich weniger Wasser und somit auch weniger Energie zum Erhitzen als ein Vollbad. Dies schont die Umwelt und Ihren Geldbeutel.
- Modernes Design: Eine moderne Dusche mit Glasabtrennung und stilvollen Armaturen kann das Erscheinungsbild des gesamten Badezimmers aufwerten.
- Hygiene: Viele empfinden das Duschen als hygienischer, da Schmutz direkt weggespült wird und nicht im Badewasser verbleibt.

Auch bedenkenswert: Die potenziellen Nachteile eines Duschumbaus
Bevor Sie Ihren Vermieter kontaktieren, sollten Sie auch die möglichen Nachteile eines solchen Umbaus abwägen:
- Verlust der Badewannenfunktion: Für Familien mit kleinen Kindern oder Menschen, die gerne entspannende Bäder nehmen, kann der Verlust der Badewanne ein großer Nachteil sein.
- Höhere Umbaukosten: Der Einbau einer neuen Dusche kann mit erheblichen Kosten verbunden sein, insbesondere wenn bauliche Veränderungen an den Wasserleitungen oder am Fliesenspiegel erforderlich sind.
- Mögliche Wertminderung der Wohnung: In bestimmten Zielgruppen (z.B. Familien) kann eine Wohnung ohne Badewanne als weniger attraktiv wahrgenommen werden.
- Aufwand und Beeinträchtigung während des Umbaus: Der Umbau selbst kann mit Lärm, Schmutz und einer vorübergehenden Einschränkung der Nutzung des Badezimmers verbunden sein.
Der richtige Weg: So sprechen Sie Ihren Vermieter an
Wenn Sie sich für den Austausch der Badewanne entschieden haben, ist der nächste Schritt die Kontaktaufnahme mit Ihrem Vermieter. Gehen Sie dabei strategisch vor:
- Schriftlicher Antrag: Stellen Sie einen formellen, schriftlichen Antrag auf Genehmigung des Umbaus. Beschreiben Sie darin detailliert die geplanten Maßnahmen, idealerweise mit Skizzen oder Angeboten von Fachfirmen.
- Begründung des Wunsches: Erläutern Sie nachvollziehbar Ihre Gründe für den Umbau (z.B. Barrierefreiheit, Energieeffizienz).
- Anbieten von Kompromissen: Zeigen Sie sich kompromissbereit. Vielleicht können Sie anbieten, die Kosten für den Umbau ganz oder teilweise zu übernehmen oder die Dusche bei Auszug in der Wohnung zu belassen.
- Verweis auf Wertsteigerung: Argumentieren Sie, dass der Einbau einer modernen Dusche den Wert der Immobilie steigern kann, insbesondere wenn Barrierefreiheit ein wichtiger Faktor ist.
- Fotodokumentation des Ist-Zustands: Dokumentieren Sie den Zustand des Badezimmers vor dem Umbau sorgfältig mit Fotos, um späteren Streitigkeiten vorzubeugen.
Es ist ratsam, das Gespräch mit dem Vermieter zu suchen, nachdem Sie Ihren schriftlichen Antrag eingereicht haben. Ein persönliches Gespräch kann helfen, Missverständnisse auszuräumen und eine einvernehmliche Lösung zu finden.
Wer trägt die Kosten für den Umbau?
Die Kostenfrage ist oft ein Knackpunkt. Grundsätzlich gilt: Da es sich um eine Modernisierungsmaßnahme handelt, ist der Mieter in der Regel nicht verpflichtet, die Kosten für den Austausch der Badewanne gegen eine Dusche zu tragen. Allerdings gibt es Ausnahmen und Verhandlungsmöglichkeiten:

- Eigeninitiative des Mieters: Wenn der Mieter den Umbau aus rein persönlichen Präferenzen wünscht und der Vermieter nicht davon profitiert, wird der Mieter in der Regel die Kosten selbst tragen müssen.
- Vereinbarung mit dem Vermieter: Es ist möglich, mit dem Vermieter eine Kostenbeteiligung oder eine Übernahme der Kosten zu vereinbaren, insbesondere wenn der Umbau auch im Interesse des Vermieters liegt (z.B. Wertsteigerung, verbesserte Vermietbarkeit).
- Mieterhöhung nach Modernisierung: Wenn der Vermieter die Kosten für den Umbau trägt, kann er unter Umständen die Miete gemäß den gesetzlichen Bestimmungen für Modernisierungsmaßnahmen erhöhen.
- Übernahme bei Auszug: Eine mögliche Vereinbarung ist, dass der Mieter die Kosten für den Umbau trägt, die Dusche bei Auszug jedoch in der Wohnung verbleibt und der Vermieter gegebenenfalls eine Ablösesumme zahlt.

Wichtig: Treffen Sie immer eine schriftliche Vereinbarung mit Ihrem Vermieter bezüglich der Kostenübernahme und der Folgen bei Auszug.
Die Beauftragung einer Fachfirma: Qualität zahlt sich aus

Ein professioneller Umbau ist entscheidend für ein zufriedenstellendes Ergebnis und zur Vermeidung von späteren Problemen (z.B. Wasserschäden). Beauftragen Sie daher unbedingt eine qualifizierte Fachfirma für Sanitärinstallation und Fliesenarbeiten. Holen Sie mehrere Angebote ein und vergleichen Sie die Leistungen und Preise. Achten Sie auf Referenzen und eine transparente Kostenaufstellung.
Rechtliche Rahmenbedingungen: Was Sie als Mieter wissen müssen
Neben der Genehmigungspflicht und der Kostenfrage gibt es weitere rechtliche Aspekte zu beachten:
- Wiederherstellungspflicht bei Auszug: Ohne eine anderslautende Vereinbarung im Mietvertrag oder mit dem Vermieter sind Sie grundsätzlich verpflichtet, den ursprünglichen Zustand der Mietsache bei Auszug wiederherzustellen. Dies bedeutet, dass Sie die Dusche unter Umständen wieder entfernen und die ursprüngliche Badewanne wieder einbauen müssen.
- Schadensersatzpflicht: Führen Sie den Umbau ohne Genehmigung des Vermieters durch und entstehen dadurch Schäden an der Mietsache, können Sie zum Schadensersatz verpflichtet sein.
- Modernisierungsankündigung des Vermieters: Es ist auch denkbar, dass der Vermieter selbst plant, das Badezimmer zu modernisieren und in diesem Zuge die Badewanne gegen eine Dusche auszutauschen. In diesem Fall haben Sie als Mieter bestimmte Rechte und Pflichten bezüglich der Duldung der Maßnahme.
Es empfiehlt sich, sich bei Unsicherheiten rechtlich beraten zu lassen, beispielsweise durch einen Mieterverein.
Fazit: Der Weg zur modernen Dusche im Mietbad erfordert Kommunikation und Planung
Der Austausch einer Badewanne gegen eine Dusche in einer Mietwohnung ist grundsätzlich möglich, erfordert jedoch die vorherige Zustimmung des Vermieters und eine klare Vereinbarung bezüglich der Kosten und der Folgen bei Auszug. Eine offene Kommunikation mit dem Vermieter, eine sorgfältige Planung und die Beauftragung einer Fachfirma sind entscheidend für ein erfolgreiches Projekt. Wägen Sie die Vor- und Nachteile sorgfältig ab und dokumentieren Sie alle Schritte schriftlich, um späteren Unstimmigkeiten vorzubeugen. Mit der richtigen Vorbereitung steht Ihrem modernen und komfortablen Duschbad nichts mehr im Wege.
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